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Raupennester können ab sofort über den digitalen „Raupenmelder“ gemeldet werden

Dorsten Artikel-Bild

Die Eichenprozessionsspinner sind wieder da! Am Wochenende sind die ersten Meldungen von Raupennestern des Eichenprozessionsspinners (EPS) eingegangen. Diese können und sollen bevorzugt gemeldet werden über den digitalen „Raupenmelder“:

https://eps-raupenmelder.dorsten.de/

Die Stadt Dorsten hat dieses System entwickelt, damit Meldungen von den Bürgern schnell und einfach abgegeben, konzentriert gesammelt und unmittelbar an die mit der Absaugung beauftragten Firmen weitergeleitet werden können. Mit der Verwendung des Raupenmelders tragen die Bürgerinnen und Bürger dazu bei, den Raupenbefall im Stadtgebiet schneller abzuarbeiten.

Erste präventive Behandlungen gestartet

Erste präventive Behandlung mit einem EPS-Mittel von Eichenbaumbeständen an städtischen Schulen und Friedhöfen wurden bereits gestartet. Hier wurden Bäume wurden vom Boden aus mit einem Mittel eingenebelt.

Der Waldfriedhof Holsterhausen wurde am Dienstag, 28. April, von einem Helikopter aus mit einem EPS-Mittel präventiv behandelt. Ebenso behandelt wurden Baumbestände von Hubarbeitsbühnen mit Mitteln gegen EPS: Friedhof an der Glück-Auf-Straße in Hervest, Friedhof auf der Hardt, Friedhof in Altendorf-Ulfkotte, Friedhof St. Marien in Hervest sowie der Waldfriedhof Schultenfeld in Barkenberg.

Eine Strategie wurde bereits erarbeitet

Nach dem überaus starken Befall mit Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) im Jahr 2019 mit über 1000 abzuarbeitenden Meldungen hat eine amtsübergreifende Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung eine Strategie erarbeitet, wie ab 2020 mit einem ähnlich starken Befall umgegangen werden kann.

Der Fortschritt der vorbeugenden EPS-Bekämpfung kann aber wegen der Wetterabhängigkeit nicht genau terminiert werden.

Zu dieser Strategie gehört auch die ehrliche Erkenntnis, dass es faktisch unmöglich ist, die Beeinträchtigungen durch die Nesselhaare der Raupen im Stadtgebiet vollständig zu beseitigen. Es handelt sich bei den EPS um ein Naturphänomen und um höhere Gewalt. Trotz aller damit verbundenen Belastungen muss das Vorkommen der EPS letztlich hingenommen werden. Eine durch Gesetz oder Rechtsprechung geregelte Verpflichtung, die Raupen zu beseitigen, gibt es weder für öffentliche noch für private Baumbestände.

Folgende Maßnahmen greifen danach im Jahr 2020:

  • Für die Bekämpfung der Raupen wurden klare Prioritäten definiert: Das Umfeld von Schulen und Kindertagesstätten hat höchsten Vorrang, es folgen Seniorenheime und Friedhöfe. EPS-Befall an diesen Standorten wird nach Meldung immer zuerst abgearbeitet. Spielplätzen wird zwar eine hohe Priorität eingeräumt. Allerdings kann es hier auch einfach zu Sperrungen kommen. Denn anders als Schulen müssen Spielplätze nicht aufgesucht werden.
  • Bäume in Wohngebieten werden erst nach diesen Priorität-Standorten abgearbeitet.
  • Außerhalb der geschlossenen Wohnbebauung ergreift die Stadt keine Maßnahmen.
  • Privatleuten wird die Möglichkeit eingeräumt, auf eigene Kosten Maßnahmen zu ergreifen an städtischen Bäumen, die gar nicht oder erst in nachrangiger Priorisierung bearbeitet würden. Dies ist in jedem Fall mit der Grünflächenabteilung der Stadt abzustimmen.
  • Für eine effiziente Kommunikation wurde der digitale „Raupenmelder“ entwickelt, über den schnell und unmittelbar befallene Bäume gemeldet werden können. Dieses System ermöglicht eine schnelle und direkte Kommunikation mit den Fachfirmen, die mit der Absaugung von Nestern beauftragt werden. Dieser „Raupenmelder“ sollte im Sinne einer schnellen Kommunikation und Abarbeitung bevorzugt von Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden.
    Daneben wird es aber selbstverständlich weiterhin  Meldemöglichkeiten per E-Mail und Telefon geben. Mit den ersten Meldungen ist nach den Erfahrungen der Vorjahre ab Ende Mai, Anfang Juni zu rechnen. Die Meldemöglichkeiten werden Mitte Mai veröffentlicht.
  • In der Abwägung zwischen Natur- und Insektenschutz einerseits und EPS-Bekämpfung andererseits wird die Stadt erstmals wieder präventiv Spritzmittel an ausgewählten Stellen einsetzen, vor allem an Schulen und Kindergärten mit großem Eichenbestand und auf Friedhöfen. Im Blickpunkt stehen hier vor allem Standorte, die 2019 mit starkem und wiederkehrendem Befall wochenlang Kapazitäten für das Absaugen der Nester gebunden haben. Durch die Spritzmittel hofft die Stadt hier auf geringeren Befall, so dass die Fachfirmen schneller für die EPS-Bekämpfung und das Absaugen von Nestern in Wohngebieten zur Verfügung stehen.

Bei der präventiven Bekämpfung der EPS-Raupen werden folgende Mittel verwendet:

Foray ES: Das Mittel enthält den natürlich vorkommenden Bacillus thuringiensis, ist für die Anwendung im Umfeld des Menschen zugelassen und dient dem Gesundheitsschutz.  Foray ES wirkt selektiv gegen Schmetterlingsraupen und ist zirka 14 Tage wirksam. Nichtzielorganismen werden nicht geschädigt.

TP-Nema: Das Mittel wird nur am Friedhof Schultenfeld eingesetzt. Es besteht aus Nematoden, kleinen Fadenwürmern, die auf den Wirt gesprüht werden, in diesen eindringen und dann parasitieren.

Ausführliche Infos gibt es auf der Seite www.dorsten.de/eps

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