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Schaltschränke in der Fußgängerzone erinnern an die bedrohte Artenvielfalt

Dorsten Artikel-Bild

An sieben Stellen hat Brigitte Stüwe Schaltkästen mit Unterstützung des Verkehrsvereins verziert

Bereits im Spätsommer des vergangenen Jahres hatte sich Brigitte Stüwe ans (Kunst)-Werk gemacht. An sieben Standorten im Innenstadtbereich hat sie Schaltkästen mit Motiven von gefährdeten Pflanzenarten verziert. Initiator der Aktion war der Verkehrsverein für Dorsten und Herrlichkeit e.V, der den fälligen Eigenanteil von 10 Prozent der Gesamtkosten übernahm. 90 Prozent der Kosten wurden nach Abstimmung in der 15. MITtekonferenz aus dem Budget des Bürgerfonds übernommen.

Brigitte Stüwe beschreibt das Konzept wie folgt: „Jeder Kasten zeigt ein eigenes Motiv. Es sind solche Pflanzen, die im Hinblick auf die Artenvielfalt und den Schutz der Natur äußerst nützlich, teilweise bereits auf der „Roten Liste“ stehen und auch durchaus ästhetisch sind, dennoch aber von vielen Menschen oftmals als unerwünschtes Unkraut verachtet werden. Ebenso ergeht es den auf einigen Kästen dargestellten Tieren. So sind Feldhasen und Spatzen zwar beliebt, ihr Lebensraum ist aber zunehmend durch aufgeräumte und versiegelte urbane Flächen verloren gegangen“.

Zeitlos erinnern die mit dem Stencil-Verfahren ausgebrachten Motive an die unbedingt notwendige Erhöhung der Biodiversität im städtischen Raum und rufen stumm zum Erhalt eben dieser Vegetation auf.

„Wir hatten bereits 2019 Schaltschränke zu dieser Thematik von der in Dorsten sehr geschätzten Künstlerin Brigitte Stüwe am Essener Tor umgestalten lassen und viel  positive Rückmeldung erfahren, sodass wir nicht lange zögerten, als wir von dem im Stadtteilbüro „Wir machen MITte“ erarbeiteten Konzept zur Umgestaltung weiterer Schaltschränke in und um die Fußgängerzone erfahren hatten“, sagt Harald Stucken, 1. Vorsitzende des Verkehrsvereins.

Aus dem Stadtteilbüro unterstützte Henning Lagemann den Verkehrsverein im Vorfeld bei der Recherche und Einholung der Genehmigung der verschiedenen Eigentümer. Die Quartiershausmeister der „Dorstener Arbeit“ kümmerten sich um die entsprechend aufwändige Reinigung der Schaltschränke in Abstimmung mit der Künstlerin.

Darüber hinaus ergänzt diese konzeptionelle Studie hervorragend das ebenfalls an dieser exponierten Stelle umgesetzte Naturstadt-Projekt „Kommunen schaffen Vielfalt“ – eine Umwandlung von einfachem „Straßenbegleitgrün“ in eine biodiversitätsgerechte am Eingang der Fußgängerzone.

Aber auch der Lions Club hat mit Hilfe der „Buntermacher“ Joschua Hildebrandt und Levin Tomalla und der Zuwendung aus dem Bürgerfonds Stromschaltkästen in der Fußgängerzone – u.a. Klosterstraße, Bauhausstiege, Ursulastraße, Gordulagasse – mit stadtgeschichtlichen Motiven sehr ansprechend aufgewertet.

Mit dem Ende des Kalenderjahres 2021 endete auch der Bürgerfonds und damit die Möglichkeit, eine Umgestaltung von Schaltkästen über den Bürgerfonds fördern zu lassen. Das erstellte Konzept hat dennoch Bestand. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können zukünftig eine Umgestaltung der grauen und oftmals stark verunreinigten Kästen mithilfe der Bürgerbudgets, über deren Zuwendung die Altstadtkonferenz entscheiden wird, in Angriff nehmen. „Nachahmen ist also durchaus erwünscht“, sagt Henning Lagemann.

Quelle: Pressestelle Dorsten

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