Drogeriemarkt im Norden: Austausch von Standort-Argumenten für Lembeck und Rhade
Ein Drogeriemarkt für den Dorstener Norden – das ist ein großer Wunsch der Bürgerinnen und Bürger aus Rhade und Lembeck. Seit Beginn des Jahres wurden bereits in verschiedenen Runden Gespräche über den möglichen Standort und über allgemeine Erweiterungen von Einzelhandelsflächen in beiden Stadtteilen geführt.
Vor der Entscheidung der Politik für einen der beiden Stadtteile als Standort für einen Drogeriemarkt waren am 20. Juni 2022 die Gutachterin Angelina Sobotta sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Rhade und Lembeck eingeladen, ihre Position darzulegen und miteinander, mit der Politik und der Verwaltung, in Austausch zu treten.
Nach einführenden Worten von Bürgermeister Tobias Stockhoff und Baudezernent Holger Lohse stellte zunächst Gutachterin Angelina Sobotta vom Büro Stadt- und Regionalplanung Jansen die Ergebnisse der gutachterlichen Stellungnahme für den Dorstener Norden vor. Die Positionen aus den Stadtteilen erläuterten anschließend Josef Hadick stellvertretend für die Porte Lembeck und Heribert Triptrap für das Bürgerforum Rhade. Anschließend gab es Raum für einen Austausch unter der Moderation von Elke Frauns vom Büro frauns.
In Lembeck ist mit Rewe momentan nur ein so genannter Magnetbetrieb angesiedelt – also ein Betrieb, der eine überdurchschnittlich hohe Anziehungskraft auf Kundinnen und Kunden hat – wohingegen Rhade mit Aldi, Edeka und Penny drei Magnetbetriebe und entsprechend größere Verkaufsflächen vorweisen kann.
Magnetbetriebe sind auch für die Stärkung und Sicherung des inhabergeführten Einzelhandels bedeutend, der in Lembeck stärker vertreten ist und durch die Ansiedlung eines weiteren Magnetbetriebs langfristig gesichert werden soll. Einen Erweiterungsbedarf des Einzelhandels sieht Gutachterin Angelina Sobotta entsprechend verstärkt in Lembeck.
Für Rhade spricht, dass dort schon konkrete Flächen im Gespräch sind und Investoren bereitstehen, um zeitnah mit Baumaßnahmen für Erweiterungen zu beginnen. In Lembeck muss mit Gesprächen für einen konkreten Standort erst begonnen werden. Zwei Jahre setzen sich die Lembecker zur Frist, nach deren Ablauf sie entweder eine Lösung bieten oder ihre Chance auf einen Drogeriemarkt vertan hätten. Zwei Jahre wären nach Einschätzung des Baudezernenten aber auch für Rhade einzuplanen, um dort die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.
So oder so ist es nun an der Politik, eine Entscheidung zu treffen. Darauf drängen auch die Bürgerinnen und Bürger aus Rhade und Lembeck, denn auch die umgebenden Ortschaften in anderen Gemeinden wünschen sich einen Drogeriemarkt. Daher ist jetzt vor allem Geschwindigkeit gefragt, um die Chance auf einen Drogeriemarkt im Dorstener Norden realisieren zu können, von dem letztlich Bürgerinnen und Bürger beider Stadtteile profitieren können.
Baudezernent Holger Lohse sichert zu, dass eine Grundsatzentscheidung der Politik zeitnah nach der Sommerpause erfolgen kann. Der Umwelt- und Planungsausschuss bzw. der Rat sollen in ihren Sitzungen im August oder spätestens im September zu einer Entscheidung kommen, auf deren Grundlage dann die weiteren Planungen in einem der beiden Stadtteile beginnen kann, um so den Einzelhandel im Norden Dorstens weiterzuentwickeln.