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NABU und Stadt bitten um Beachtung von Straßensperren zum Amphibienschutz

Dorsten Artikel-Bild
NABU und Stadt bitten um Beachtung von Straßensperren zum Amphibienschutz während der Krötenwanderung. Auf einigen Strecken sterben jedes Jahr zahlreiche Tiere.

Mit dem beginnenden Frühjahr verlassen viele Amphibien – Kröten, Frösche und Molche zum Beispiel – ihre Winterquartiere und wandern zu ihren Laichgewässern. Viele verlieren auf diesem Weg ihr Leben, weil sie unterwegs Straßen überqueren müssen und dabei schlicht plattgefahren werden. Naturschutzbung (NABU), Biostation und Stadt Dorsten bitten die Bürgerinnen und Bürger dringend um Rücksichtnahme auf die gefährdeten Tiere – und insbesondere um Beachtung einiger weniger Straßensperren in den Abend- und Nachtstunden.

Früher wurden an Straßen im Umfeld von Laichgewässern kleine Fangzäune aufgestellt, an denen die Kröten so lange entlangwanderten, bis sie in eingegrabene Fangeimer gefallen sind. Aus diesen wurden sie dann anderntags von Ehrenamtlichen sicher über die Straße getragen. Dieser Aufwand ist für die Helfer kaum zu leisten und diese Methode setzt die Tiere auch erheblichem Stress aus: Die nächtliche Zwangspause in den Sammeleimern fördert die Übertragung von Krankheiten, die vergeblichen Anstrengungen, aus den Eimern herauszukommen, kosten Kraft. Für die Fitness der Tiere und den Fortpflanzungserfolg ist es besser, eine ungehinderte Wanderung zu ermöglichen.

Da die Tiere nur bei einer bestimmten Witterung und zu bestimmten Zeiten wandern, werden in diesem Jahr wieder im Umfeld von Laichgewässern ganz gezielte und auf ein Minimum reduzierte Straßensperren mit zeitlichen Begrenzungen auf die Abend- und Nachtstunden aufgestellt an den Straßen Kaiserweg, Frankenstraße, Brauckweg und Riedweg/Gälkenheide. Die Sperrschilder werden in enger Abstimmung mit der Biostation in Lembeck durch den Bauhof der Stadt Dorsten aufgestellt.

An der Straße Im Schöning kam es bei dieser Regelung zu vielen unkontrollierten Fehlnutzungen und auch Sachbeschädigungen. Eine große Zahl toter Tiere belegte, dass die Sperrung nicht beachtet wird. Hier werden darum Warnschilder und weiterhin Schutzzäune entlang der Fahrbahn aufgestellt und regelmäßig von den NABU-Aktiven kontrolliert.

Jörg Meinecke (NABU), Hans Rommeswinkel (Stadt Dorsten) und Niels Ribrock (Biostation) als Fachleute für Biodiversität bitten alle Verkehrsteilnehmer und Straßennutzer eindringlich, die Absperrungen in den Abend- und Nachtstunden zu beachten und diese Abschnitte auf anderen Wegen zu umfahren: „Wir alle wollen letztlich einen Beitrag leisten, um die weitere Gefährdung der biologischen Vielfalt abzumildern und solche unnützen Tötungen vom Amphibien zu vermeiden.“

Die Bedeutung des Amphibienschutzes hat in den letzten Jahren übrigens erheblich zugenommen. Amphibien-Populationen sind an vielen Standorten durch die mehrfache Frühjahrstrockenheit der letzten Jahre und die entsprechende frühzeitige Austrocknung von Laichgewässern zusätzlich unter Druck geraten, was die Gefährdung der Tierpopulationen insgesamt erhöht. Mit den wenigen Straßensperren sollen gezielt die großen und im Stadtgebiet wichtigen Amphibienvorkommen geschützt und gefördert werden. Stabile und regelmäßig erfolgreich Nachwuchs erzeugende Bestände spielen eine wichtige Rolle, damit die Tierarten auch weitere ungünstige Jahre überdauern oder vielleicht eine Quelle für die Wiederbesiedlung anderer Gewässer sein können.

Das Bild zeigt die Beschilderung zum Amphibienschutz an der Gälkenheide. Foto: Stadt Dorsten

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