Gesprächsrunde mit Zeitzeugen zur Kommunalen Neuordnung 1975 am Dienstag, 11. März, im Rathaus: Wie die Stadt Dorsten wurde, was sie heute ist.
Wie die Stadt Dorsten 1975 mit der Kommunalen Neuordnung wurde, was sie heute ist – das können Interessierte in einer sicherlich launigen und anekdotenreichen Gesprächsrunde mit Zeitzeugen erfahren am Dienstag, 11. März 2025, um 19 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses. Der Eintritt ist frei. Moderiert wird der Abend mit dem Titel „Dorsten – Elf Stadtteile – Eine Stadt ?! Zeitzeugen erinnern sich an die Anfänge der ‚neugebildeten‘ Stadt Dorsten 1975“ von Dr. Josef Ulfkotte vom Verein für Orts- und Heimatkunde sowie von Bürgermeister Tobias Stockhoff.
Mit dieser bisher letzten Gebietsreform in NRW bekam die Stadt Dorsten ihr heutiges Gesicht – und wuchs dabei erheblich: Die bis dahin selbstständigen Gemeinden Lembeck, Rhade, Wulfen (mit Deuten) kamen im Norden hinzu, im Süden die Gemeinde Altendorf-Ulfkotte, im Westen Östrich, sowie kleinere Streusiedlungen und Bauernschaften. Zugleich wurden aus dem bis 1974 existierenden Amt die Gemeinden Altschermbeck an Schermbeck und Erle an Raesfeld abgetreten. So entstand der heute vertraute Grundriss der Stadt Dorsten: Sie steht mit den Füßen im Ruhrgebiet, reckt den Kopf ins Münsterland und lebt in guter Nachbarschaft mit dem Rheinland. Allerdings: Es waren damals auch nicht alle glücklich – vor allem im Norden – als Dorf plötzlich zur Stadt zu gehören.
Die Runde der Zeitzeugen wird dabei viele Aspekte der Neuordnung und der weiteren Entwicklung der Stadt beleuchten: Wie haben die Menschen in den selbstständigen Gemeinden auf die 1966 beginnenden Planungen geblickt, welche anderen Ideen gab es? Welche konkreten Auswirkungen hatte die Gebietsreform für die Bürgerinnen und Bürger? Wie veränderte sich die Politik, als aus zuvor eigenständigen Gemeinderäten ein Stadtrat wurde – und zugleich örtliche Besonderheiten wie die „Nordlichter“ der SPD plötzlich auf die ganze Stadt einwirkten? Zur Sprache kommen natürlich auch noch weitere Groß-Themen der jüngeren Stadtgeschichte – etwa der Wechsel der Stadtpolitik 1984 von „schwarz“ zu „rot-grün“ oder die „Ortsausschüsse“, die es lange in den vormals selbstständigen Gemeinden gab.
Und am Ende steht natürlich auch die Frage nach Bilanz dieser ersten 50 Jahre der neuen Stadt Dorsten und ein Ausblick: Hat sich die Kommunale Neuordnung positiv ausgewirkt? Und welche Aufgaben sollte der Stadtrat auch in Zukunft nicht aus den Augen verlieren, um die Lebensqualität in Dorsten zu erhalten und wo immer möglich auch zu verbessern?
Folgende Zeitzeugen werden an diesem Abend ihre Erinnerungen mit den Gästen teilen und anschließend auch gerne in eine bunte Diskussion einsteigen:
- Josef Vrenegor (langjähriger CDU-Ratsherr und „Ur-Barkenberger“)
- Rolf Köllmann (bei der Stadt vor seiner Pensionierung zuletzt Ordnungsamtsleiter und 1975 als junger Beamten Protokollführer bei der ersten gesamtstädtischen Ratssitzung)
- Dirk Hartwich (SPD-Ratsherr, engagierter Rhader, gehörte damals zu den „Nordlichtern“).
- Thomas Boos (viele Jahre FDP-Ratsherr und Sohn von Franz-Friedrich Boos, der 1975 die FDP im Rat vertrat – für ihn war Politik also schon früh „Familienangelegenheit“).
- Werner Arend (CDU-Fraktionschef bis 1975 in der Amtsvertretung und ab 1975 stellvertretender Fraktionschef im neuen Gesamtstädtischen Rat)
- Ludwig Klappheck (CDU-Ratsherr und Feldmärker Urgestein)
- Christine Börner (SPD-Ratsfrau, als Architektin hat sie Barkenberg „mitgebaut“).
Alle waren oder sind über ihre Aktivität in der Politik hinaus ihrem Stadtteil und der Stadt zudem in vielfältigen ehrenamtlichen Engagements verbunden.
Bild: Fußgängerzone Dorsten im Jahr 1978