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Wenn die Belastung zu groß wird – Kollegen helfen Kollegen

Dorsten Artikel-Bild

PSU – Psychosoziale Unterstützung für Mitarbeitende im St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten

Der unerwartete Tod von Patienten, Vorfälle mit Beteiligung von Kindern, Einsätze mit vielen Verletzten oder Toten oder auch Geschehnisse mit Beteiligung von Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten oder Kollegen – die Bandbreite der möglichen Belastungen, mit denen Krankenhaus-Mitarbeiter in ihrem Arbeitsalltag konfrontiert werden, ist groß und oftmals sehr belastend. Genau hier setzt ein neues Projekt der vier KKRN-Kliniken in Dorsten, Haltern, Marl und Herten-Westerholt an.

‚PSU‘ steht für psychosoziale Unterstützung und meint den Umgang mit schwerwiegenden Ereignissen im Krankenhaus-Umfeld. Und meint konkret eine Unterstützung und ein offenes Ohr von Kollege zu Kollege und dies bestenfalls auf sehr kurzem Dienstweg.

Hintergrund: Angestoßen durch Intensivpfleger Stephan Löchteken, der das Thema aus seiner Tätigkeit in der Feuerwehr schon kannte, hatte sich bereits vor Corona in der KKRN eine Gruppe von Mitarbeitenden zusammengeschlossen, um das wichtige Thema ‚Unterstützung bei belastenden Situationen‘ aufzugreifen.

Konkret wurde es dann aber erst nach der Corona-Zeit  So wurde Im Sommer 2023 eine krankenhausübergreifende Arbeitsgruppe einberufen. Man holte sich Hilfe beim PSU Akut e.V., einem Münchener Verein, der bereits eine Hotline für kollegiale Unterstützung bei besonderen Belastungssituationen eingerichtet hat. Nach einer Schulung wurde das Projekt in der KKRN dann auf ein festes Fundament gestellt.

Worum geht es der Arbeitsgruppe? Primär bietet das Team um Teamleiter Stephan Löchteken und Teamleiterin Marie-Christin Feller konkrete Gesprächsangebote auf kurzem Wege für die Kollegen und Kolleginnen an. „Unser Team besteht aktuell aus fünfzehn Mitarbeitenden aus allen Standorten“, erklärt Löchteken. „Wir bieten Gesprächsangebote an, um bspw. momentane Belastungen zu klären oder auch gemeinsam zu überlegen, welche Fach- und Beratungsstellen zusätzlich Unterstützung bieten können“, führt der Intensivpfleger weiter aus.

„Oftmals reichen auch schon ein offenes Ohr und ein Gegenüber, der ähnliche Situationen und Belastungen schon erlebt hat“, ergänzt Marie-Christin Feller, die das Projekt gemeinsam mit ihren Kolleg*innen aus den Standorten mit großen Engagement entwickelt hat. „Wir begrüßen und unterstützen in der Geschäftsführung dieses wichtige Projekt, das nicht nur unseren Mitarbeitenden, sondern auch am Ende unseren Patienten zugutekommt“, erklärt Guido Bunten, Geschäftsführer des KKRN-Klinik-Verbundes.

Aktuell stellt das Team seine Arbeit an den Standorten vor, damit auch möglichst viele Kolleginnen und Kollegen von dieser Unterstützungsmöglichkeit Gebrauch machen. Auch macht das Team Werbung für die kostenfreie und anonyme PSU-Helpline (T 0800 0911912), wenn Mitarbeitende lieber anonyme Hilfe in Anspruch nehmen möchten.

Foto: Patrick Kedora

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