„Festival der jungen Wirtschaft“ in der IHK Nord Westfalen
Frische Gründungsideen treffen auf junges Unternehmertum: Beim „Festival der jungen Wirtschaft“ gestern Abend (27. August) in der IHK Nord Westfalen in Münster war „Mut und Aufbruch zum Unternehmertum spürbar“, resümierte Sven Wolf, IHK-Geschäftsbereichsleiter für Unternehmensförderung. Den Gründer-Wettbewerb, dessen Finale während des Festivals lief, gewann Nevalu aus Altenberge.
Jungen Unternehmen fehlt im Vergleich zu etablierten Unternehmen häufig das Netzwerk, in dem sie Informationen, Unterstützung oder auch Kooperationspartner finden können. „Und genau hier will das Festival nachhaltige Impulse setzen“, freute sich Wolf über einen intensiven Austausch im IHK-Bildungszentrum. Gut 200 Jungunternehmerinnen und -unternehmer, junge Führungskräfte sowie Gründerinnen und Gründer brachte das Festival zusammen, das seine vierte Auflage erlebte.
Mitveranstalter neben der IHK waren der Venture Club Münster und die Wirtschaftsjunioren Nord Westfalen. „Denn auch für die junge Wirtschaft ist der Austausch mit Gründenden und Start-ups von großer Bedeutung“, betonte WJ-Vorsitzende Johanna Münzer. „Wir können viel voneinander lernen, wenn sich junge Menschen mit etablierten Unternehmen und Gründerinnen und Gründern vernetzen.“
Das Festival bot ein abwechslungsreiches Angebot für Austausch, Inspiration und Vernetzung. In der Finance Lounge informierten NRW.BANK, Deutsche Bank, Volksbank im Münsterland und Sparkasse Münsterland Ost über Förderprogramme und Unternehmensfinanzierung. Vier Workshops boten Unternehmerwissen zu den Themen Versicherungen, Präsentationstechniken, Wachstumssteuerung und Teampsychologie.
Im Hauptprogramm berichteten Kerim Benoua und Jannick Hagedorn über die noch junge Erfolgsgeschichte von „Gustav Grün“ in Münster. Benoua ist Mitgründer der Restaurantkette, die sich innerhalb von sieben Jahren weit über das Münsterland hinaus etabliert hat.
Dass das Münsterland in Sachen Gründungsideen viel zu bieten hat, wurde beim Gründer-Wettbewerb deutlich. Aus zahlreichen Bewerbungen von Unternehmen, die nicht länger als drei Jahre bestehen, waren dafür von einer Jury sechs Finalisten ausgewählt worden: qodev aus Münster, Berkel-Trailer aus Vreden, Dorfladenbox aus Ennigerloh, Ährenbrüder aus Telgte, ColorTones aus Münster und Nevalu aus Altenberge. Eindrucksvoll und wortgewandt warben die Gründerinnen und Gründer für ihre Geschäftsmodelle und um die Gunst des Publikums. Am Ende setzte sich Nevalu durch. Die Geschäftsidee: Ein Onlineshop für 3D-gedruckte Dekoobjekte aus lokal recyceltem Kunststoff. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro war von den Wirtschaftsjunioren Nord Westfalen gestiftet worden.
Nicht nur die Teilnehmer des Festivals haben profitiert. „Die IHK hat durch den vielfachen persönlichen Austausch wieder eine Menge Impulse für ihre Gründungsberatung bekommen“, resümierte IHK-Geschäftsbereichsleiter Wolf. „Es ist wichtig, dass es uns gelingt, mehr Menschen davon zu überzeugen, dass die Selbstständigkeit ein lohnendes und attraktives Ziel ist“, verdeutlichte er. Wolf: „Neben den innovativen Start-ups dürfen wir dabei die normalen, sogenannten Chancengründungen – ob im Voll- oder im Nebenerwerb nicht aus dem Blick verlieren.“
Bild: Publikumspreis für Nevalu: Die Gründer Marc Malinowski (3.v.l.), Loy Dönne (3.v.r.) und Philipp Sieg freuen sich über 5.000 Euro Preisgeld, das von den Wirtschaftsjunioren Nord Westfalen gestiftet wurde. Sven Wolf (r.) von der IHK, Wirtschaftsjunioren Vorsitzende Johanna Münzer (2.v.l.) und Flynn Herbst (l.) vom Venture Club gratulieren. Foto: Busch/IHK Nord Westfalen