Die Stadt Dorsten entwickelt mit der Bürgerschaft, der Politik und der Verwaltung „Leitlinien für Bürgerbeteiligung“. Zehn Bürgerinnen und Bürger können in einer Arbeitsgruppe mitwirken.
Dorsten hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Entwicklung als Bürgerkommune vollzogen. Bürgerschaft, Politik und Verwaltung arbeiten bei vielen öffentlichen Themen zusammen und gestalten so gemeinsam die Stadtgesellschaft. Der Rat der Stadt Dorsten hatte im Jahr 2019 beschlossen, dass diese Ausrichtung vollzogen und mit verschiedenen Instrumenten gefördert werden soll. Dazu wurden in Dorsten Instrumente entwickelt, die sehr konkreten Nutzen bringen; die Stadtteilkonferenzen, das Bürgerbudget und Einrichtungen wie der Bürgerpark oder der Bürgerbahnhof. „Diese Ideen fanden in unserer Stadt bereits viel nährbaren Boden vor, etwa bei Vereinen, Nachbarschaften und etablierten bürgerschaftlichen Einrichtungen“, sagt Joachim Thiehoff, der Leiter des Büros für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport der Stadt Dorsten.
Neben diesen praktischen Schritten soll nun ein bedeutsamer politischer Schritt folgen. Gemäß dem o. g. Ratsbeschluss wird in den nächsten anderthalb Jahren eine „Leitlinie für Bürgerbeteiligung“ (Leitbild) erarbeitet. Der Leitlinienprozess wird derzeit im Rathaus entwickelt. Inhalte einer solchen Leitlinie sind im Konsens ausformulierte Ziele für die Bürgerkommune, Verfahren und Regeln für die öffentliche Zusammenarbeit, aber auch ganz konkrete Arbeitsinstrumente. Die Leitlinie stärkt das demokratische Miteinander, indem sie der Bürgerkommune Dorsten Struktur und Regeln gibt. Sie wird abschließend dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt. „Wie hier nicht anders denkbar, sollen an der Erarbeitung zu gleichen Teilen Menschen aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung mitwirken“, sagt Joachim Thiehoff.
Der Leitlinienprozess
An der Entwicklung der detailliert formulierten Leitlinie können Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren konkret mitwirken, in dem sie sich um einen von zehn Plätzen in der Arbeitsgruppe bewerben. Die Plätze werden aus den eingegangenen Bewerbungen ausgelost. Die Auslosung erfolgt in vier Altersgruppen sowie paritätisch nach weiblich und männlich. Die Ratsfraktionen bzw. die dort vertretenden politischen Parteien sowie die Verwaltung entsenden eine gleich hohe Zahl an Mitwirkenden.
Bürgermeister Tobias Stockhoff lädt Interessierte herzlich ein: „Die Erfahrungen und Meinungen von Bürgerinnen und Bürgern werden im Leitlinienprozess dringend gebraucht. Bitte bewerben Sie sich und wirken darüber an der Gestaltung unserer Stadtgesellschaft mit!“
Eingeladen sind auch Bürgerinnen und Bürger, die bisher noch nie an politischen Gesprächsprozessen mitgewirkt haben. „Vorerfahrungen sind ausdrücklich nicht erforderlich“, stellt Joachim Thiehoff klar. Interessierte sollten bereit sein, von Januar bis Juni sowie von Oktober bis Dezember 2025 an insgesamt zehn Sitzungen von je 2,5 Stunden teilzunehmen, die etwa alle drei Wochen stattfinden werden, grundsätzlich nach 17 Uhr oder an Wochenenden.
Informationen zum gesamten Prozess gibt’s unter www.dorsten.de/leitlinienprozess und können im Büro für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport telefonisch unter der Rufnummer 02362 663334 abgefragt werden.
Bewerbungen können ab sofort formlos per E-Mail an buergerkommune@dorsten.de abgeben werden, unter Angabe des vollständigen Namens und des Alters. Die Daten werden entsprechend der Datenschutzgrundverordnung verarbeitet. Datenschutzhinweise finden sich unter www.dorsten.de/datenschutz