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„Dorfentwicklung“ im Dorstener Norden

Dorsten Artikel-Bild

Beteiligungsprozesse laufen parallel und führen zu gebündelten Ergebnissen

Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wird in Dorsten groß geschrieben. In Lembeck und Rhade, so sind vereinzelte Stimmen zu hören, vielleicht inzwischen etwas „ZU GROSS“? Dorfentwicklung, Vital.NRW und jetzt noch der LEADER-Prozess sollen jeweils mit Beteiligung erarbeitet werden – und überschneiden sich teilweise auch noch. Für die Bürgerschaft mag das auf den ersten Blick unkoordiniert wirken. „Das lässt sich aber nicht vermeiden, da jeweils unterschiedliche Träger und Akteure beteiligt sind“, erläutert Bürgermeister Tobias Stockhoff.

Bei der Dorfentwicklung sind dies die Stadtteilkonferenzen Lembeck und Rhade sowie die Stadt Dorsten. Bei den Programmen Vital.NRW und Leader sitzen sogar zahlreiche andere Städte und Gemeinden mit im Boot. „Darum lässt sich das zeitlich leider nicht immer auf die individuellen Dorstener Bedürfnisse abstimmen, so der Bürgermeisteer. Stockhoff ergänzt: „Es ist aber auch eine Chance: Die damit verbundenen Förderprogramme sind ein Segen für die Entwicklung in den nördlichen Stadtteilen.“

Zunächst muss man feststellen, dass mit diesen Programmen ein Sinneswandel einhergeht: Während in der Vergangenheit der Fokus häufig auf der Weiterentwicklung und Stabilisierung von urbanen, also städtischen Strukturen lag – oft unter besonderer Berücksichtigung von sozialen Herausforderungen – gingen die oft „gesunden“ und stabilen Dörfer leer aus. Weil immer mehr Menschen in Städte ziehen, weil auf dem Lande die Infrastruktur bröckelt und die Nahversorgung, nehmen die Fördergeber wie auch die Stadtverwaltung und die Politik in Dorsten mit umfangreicheren Programmen nun auch die Dörfer in den Blick.

Bürgerbeteiligung ist dabei unabdingbar. Jedes Dorf ist anders. Projekte, die hier wichtig sind, gibt es nicht „von der Stange“. In Lembeck und Rhade führt dies in der Tat dazu, dass aktuell an drei Programmen gleichzeitig gearbeitet wird. Das mag im Augenblick anstrengend sein und mancher fürchtet, wir könnten uns verzetteln – aber hier beruhigt Nina Laubenthal, erste Beigeordnete der Stadt Dorsten: „Die Bürgerinnen und Bürger können sicher sein, dass wir die Stränge zusammenhalten. Keine Idee geht verloren!“

Mit dem Dorfentwicklungsprozess für Lembeck und Rhade wird ein umfassender Handlungsrahmen für Entwicklungsbedarfe und Zukunftsideen erarbeitet. Das Dorfkonzept für Rhade liegt bereits im Entwurf vor, der Entwurf für Lembeck wird in Kürze veröffentlicht.

Für das Förderprogramm Vital.NRW haben sich die Städte Dorsten, Haltern am See, Dülmen, Olfen sowie die Gemeinden Raesfeld und Reken zur Vital-Region Hohe Mark zusammengeschlossen. Hier konnten bereits 45 „Kleinprojekte“ (darunter etliche in Dorsten) sowie einige städte- und gemeindenübergreifende Vorhaben umgesetzt werden. Aktuell läuft die Bewerbung für weitere Kleinprojekte. 20 000 Euro stehen für ein Kleinprojekt zur Verfügung. Weitere Infos: https://www.vitalnrw-hohe-mark.de/

Ab 2023 soll auf Vital.NRW ein LEADER-Prozess folgen, finanziert von der Europäischen Union. Hier läuft die vorbereitende Beteiligung: Vier Bürgerwerkstätten haben bereits stattgefunden. Online können auf einer interaktiven Karte auf https://hohemark.dorf-konzepte.de/interaktive-karte.html#karte01 weiterhin Projektideen eingetragen werden. Es bestehen gute Aussichten, über dieses Programm weitere Projekte im Dorstener Norden umzusetzen – sicherlich auch aus dem Dorfentwicklungskonzept. Mehr Infos: https://hohemarkdorfkonzepte.wordpress.com/

Nina Laubenthal: „Von diesen Impulsen können unsere dörflich geprägten Stadtteile in den nächsten Jahren profitieren. Das ist auch erklärtes Ziel von Politik und Stadtverwaltung. Das führt aber auch zu den parallel laufenden Bearbeitungs- und Beteiligungsprozessen.“

„Die aktuellen LEADER-Foren, in denen Bürgerinnen und Bürger aus Rhade, Lembeck, Deuten und Alt-Wulfen zur Mitwirkung eingeladen sind, bieten die Chance, weitere Fördermittel in unsere Region zu lenken“, zeigt Holger Lohse, Technischer Beigeordneter, die Perspektiven auf. „Unser Vorteil bei der Bewerbung als LEADER-Region ist, dass bereits gute Vorarbeit geleistet wurde, auf die wir gemeinsam mit der Bürgerschaft aufbauen wollen.“

Mit den Fördertöpfen nutzt die Stadtverwaltung verschiedene Zugänge zu Fördermitteln, damit die Ideen aus der Bürgerschaft auch eine Perspektive bekommen, umgesetzt zu werden. „Die gleichzeitig laufenden oder sich überschneidenden Beteiligungsprozesse sind für Bürgerschaft, Politik und Verwaltung sicher eine Herausforderung“, sagt Bürgermeister Tobias Stockhoff. „Aber für die Konkretisierung und spätere Umsetzung von Vorhaben bleibt das erforderlich. Auch zu Mobilitäts- und Tourismuskonzepten, die nach und nach gesamtstädtisch erarbeitet werden, gab es oder wird es noch Beteiligungsformate geben. Die Verwaltung trägt dafür Sorge, dass im Rathaus all diese Prozesse zusammengeführt werden“, versichert der Bürgermeister. Die Politik werde über die Ausschüsse und die Bürgerschaft über die Stadtteilkonferenzen sowie die Presse regelmäßig informiert.

Quelle: Pressestelle Dorsten

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