Dorsten. Das Recht auf Asyl ist ein Menschenrecht. Stellen Sie sich vor, Sie müssten plötzlich in ein anderes Land flüchten. Was müssten Sie alles tun? Wo finden Sie eine Wohnung? Wer unterstützt Sie finanziell? Wo können Sie die Sprache lernen? Wird Ihr Berufsabschluss anerkannt? Was ist mit einer Krankenversicherung und wo der nächste Arzt? Wie erhalten Sie eine Aufenthaltserlaubnis? Wie ein Konto? Wo finden Sie Arbeit? Und wer hilft Ihnen bei allem? Genau an dieser Stelle sieht der Bundeshaushalt eine Kürzung bei der Migrations- und Integrationsarbeit im Jahr 2024 vor. Schon jetzt sind viele karitative Träger von der Reduzierung von Leistungen betroffen. Die Schließung von weiteren Angeboten würde einen weiteren Einschnitt in der Integrationsarbeit bedeuten. Hiervon wären besonders junge, benachteiligte Menschen betroffen: Die Programme Respekt Coaches sollen ganz enden, die Jugendmigrationsberatung um mehrere Millionen Euro gekürzt werden. Somit steht jungen Menschen bei der Eingliederung nur noch ein geringer Teil an Unterstützung zur Verfügung.
Migrationsberatung – ein wertvoller Beitrag
„Migration ist eine Tatsache und Notwendigkeit für unserer Gesellschaft. Sei es, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken oder im sozialen Leben“, so Margret Imach vom Caritasverband Dorsten.
„Wir unterstützen erwachsene und jugendliche Menschen mit Migrationshintergrund dabei, Lösungen für jegliche Herausforderungen im Alltag zu finden. Und das in mehreren Sprachen!“ So finden sich Migranten schneller in dem deutschen Behördensystem zurecht und können eine Arbeit aufnehmen. Der folgende Steckbrief zeigt einmal mehr, warum die Arbeit des Fachbereichs Migration und Integration so wichtig ist:
Aus Datenschutzgründen und unter Achtung der Privatsphäre wird der Steckbrief anonymisiert vorgestellt.
Zur Person:
Aus Syrien, 40 Jahre
Welche Hürden gab es für dich?:
Die Einsamkeit. Auf der Flucht vor dem Krieg ist das Alleinsein ohne Familienangehörige nicht immer einfach.
Wo hast du Hilfe gefunden?:
Ich habe mich ehrenamtlich beim Dolmetschen bei der Caritas Dorsten engagiert. Nach einiger Zeit habe ich meinen Übungsleiterschein gemacht und bin jetzt in einem Sportverein aktiv.
Zudem begleite ich Freunde und deren Familien zu Behördengängen. Die Wertschätzung anderer Menschen geben dem Leben und Alltag einen Sinn. Es ist ein Geben und Nehmen.
Deine Wünsche für die Zukunft?:
Zurzeit arbeite ich in einer Großküche, was mir sehr viel Freude bereitet. Ich erweitere täglich meinen Wortschatz, damit ich mich bald weiter qualifizieren kann.
Ansprechpartnerin in diesem Fall war: Stefanie Feller, Telefon: 02362 918 721, E-Mail: s.feller@caritas-dorsten.de
Bild: Das Team des Fachdienstes für Integration und Migration