Dorsten. Wie bereits berichtet, sollen die Leistungen für die Integrations- und Migrationsarbeit im Bundeshaushalt 2024 gekürzt werden.
Migration – Misserfolg oder Erfolg?
Die vorgesehenen Kürzungen in der Migrationshilfe für Erwachsene und Jugendmigration haben eine deutliche Angebotseinschränkung zur Folge. Dies gefährdet die Unterstützung derjenigen Personen, die in unserer Gesellschaft besonders auf Hilfe angewiesen sind.
Schon jetzt wird in den Medien hauptsächlich über missglückte Integration berichtet, Clankriminalität, muslimische Jugendbanden in den Freibädern, Straftaten von Migranten usw.
Demgegenüber stehen jedoch sehr viele erfolgreiche Integrationsbeispiele, die in der Presse nicht erwähnt werden. Und somit auch nicht in den Köpfen der Mitbürger hängen bleiben. Eine erfolgreiche Integration bedeutet eine Bereicherung in allen Bereichen des Zusammenlebens.
Positive Beispiele werden nicht wahrgenommen
Margret Imach vom Fachdienst für Integration und Migration bei Caritas Dorsten bestätigt: „Dank der Hilfe unseres Dienstes gibt es hunderte positiver Integrationsbeispiele allein in unserer Region.“ Der folgende Steckbrief erzählt eine weitere Lebensgeschichte in unserer Serie „Die Welt hat viele Gesichter – Dorsten auch“, die ohne den Dienst der Caritas so nicht möglich gewesen wären.
Aus Datenschutzgründen und unter Achtung der Privatsphäre wird der Steckbrief anonymisiert vorgestellt.
Zur Person:
Eine 9-köpfige Familie aus Afghanistan.
Welche Hürden gab es für euch?:
Nach der Übernahme durch die Taliban konnten wir noch rechtzeitig fliehen. Unsere jüngste Tochter war da gerade 7 Monate alt. Zwei unserer erwachsenen Söhne wurden auf der Flucht von uns getrennt. Wir kamen zu siebt in Deutschland in eine enge Flüchtlingsunterkunft. In der Hoffnung auf eine große Wohnung vergingen Wochen. Zum Glück wurde in dieser Zeit die Familie wiedervereint. Jedoch eine Wohnung für alle 9 Familienmitglieder blieb noch fast zwei Jahre ein Traum …
Wo habt ihr Hilfe gefunden?:
Bei der Migrationsberatung der Caritas. Wohnungssuche gehört eigentlich nicht zu den Aufgaben der Beratungsstelle, jedoch das Glück war nach vielen Beratungsbesuchen auf unserer Seite. Durch Zufall gab es ein Mietangebot von zwei gegenüberliegenden Wohnungen auf einer Etage. Ohne die Überzeugungskraft unserer Beraterin hätte wohl kein Vermieter einer 9-köpfigen Familie eine Chance gegeben.
Eure Wünsche für die Zukunft?:
Unsere kleine Tochter ist mittlerweile drei Jahre alt und geht dank der Migrationsberatung seit August in den Kindergarten. Unser jüngster Sohn wurde eingeschult und die großen Geschwister besuchen seit mehreren Wochen Integrationskurse. Wir sind in Dorsten angekommen!
Ansprechpartnerin in diesem Fall war: Margret Imach, Telefon: 02362 – 918 721, E-Mail:
m.imach@caritas-dorsten.de
Bild: Das Team des Fachdienstes für Integration und Migration
