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Bundesweiter Aktionstag Suchtberatung

Dorsten Artikel-Bild

Kommunal wertvoll – Suchtberatung stärken, Gesundheit schützen

 Unter diesem Motto findet am 14. November 2024 der bereits 5. bundesweite Aktionstag Suchtberatung statt.

Suchtberatungsstellen bieten vor Ort eine unverzichtbare Hilfe für suchtgefährdete und abhängigkeitskranke Menschen und deren Angehörige. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft und zur Daseinsvorsorge. Vielen Menschen ist bislang (noch) nicht bekannt, welche vielfältigen Aufgaben Suchtberatung übernimmt und wie sie auf individueller und gesellschaftlicher Ebene unterstützt:

In der gemeinsamen Suchtberatungsstelle der Caritasverbände in Dorsten und Haltern am See können sich Menschen mit Abhängigkeiten von Alkohol, Medikamenten, Nikotin, Glücksspielsucht oder zu Ess-Störungen informieren und beraten lassen. Ebenso Bezugspersonen und /oder interessierte Bürger und Bürgerinnen.

Durch die beratende und begleitende Funktion werden die Betroffenen in ihrer Lebenswelt stabilisiert und hinsichtlich einer Veränderung des Konsumverhaltens bis hin zur Abstinenz unterstützt.

Netzwerkarbeit für eine weiterführende, nachhaltige Versorgung.

„Die Suchtberatung hat eine Lotsenfunktion und ist eine wichtige Anlaufstelle für Hilfesuchende, um offen und ohne Scham über die Suchtproblematik zu sprechen und Wege in ein unabhängiges Leben von Suchtmitteln zu finden. Eine Sucht bzw. eine Abhängigkeit ist behandelbar.“ so Stefan Lankes, Leitung des Fachbereichs Sucht- und Drogenhilfe.

Der Aktionstag lädt auch dazu ein, das neu formierte Team der Suchtberatungsstelle in Dorsten vorstellen: Seit dem 01.10.2024 bilden Kirstin Damm, Katrin Hotze, Jonas Vöcklinghaus und Karl-Heinz Berse das neue Team. Menschen mit Suchtproblemen finden auf der Homepage der Caritas Dorsten weitere Informationen und ihren jeweiligen Ansprechpartner.

Die Ambulante Rehabilitation wird im Kooperationsverbund der Caritasverbände in Dorsten, Haltern am See, Recklinghausen und Marl angeboten.

 Gehört die kommunale Suchtberatung bald der Vergangenheit an?

Seit über 40 Jahren werden Kinder, Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene mit vielfältigen Projekten, Angeboten zur Prävention und Selbstständigkeit unterstützt. Dabei übernimmt die Suchtberatung folgende Aufgaben, deren Finanzierung zukünftig nicht gesichert ist: Beratung von Betroffenen und Angehörigen, Vermittlung in Behandlungsmaßnahmen bzw. weiterführende Hilfen zur Sicherung der Lebenssituation, Antragstellung für Rehabilitationen bei Abhängigkeitserkrankungen. Durchführung ambulanter Rehabilitationsmaßnahmen und Nachsorgebehandlungen, wöchentliche Informationssprechstunde im St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten, Präventionsarbeit, Begleitung und Beratung von ehrenamtlich Tätigen in der Suchthilfe, Durchführung von Informationsveranstaltungen zum Thema Sucht, Beratung von Arbeitgebern zum Umgang mit suchtkranken Mitarbeitenden, Unterstützung von Kindern aus suchtbelasteten Familien (Fitkids) etc.

 Vor dem Hintergrund einer wachsenden Komplexität der Fälle und einer höheren Nachfrage bei gleichzeitigem Personal- und Fachkräftemangel stehen Suchtberatungsstellen vielerorts unter erheblichem Druck: Dreiviertel der öffentlich finanzierten Suchtberatungsstellen in Deutschland können ihre Kosten in diesem Jahr nicht decken.

Zusätzlich sieht der Haushaltsentwurf 2025 der NRW-Landesregierung Kürzungen bei zahlreichen sozialen Diensten und Angeboten in Höhe von 83 Millionen Euro vor. Sollten die Kürzungen umgesetzt werden, wird das für viele Menschen in unserem Land sichtbare und spürbare Folgen haben. Die soziale Infrastruktur wird geschwächt und Unterstützungsangebote für zahlreiche Gruppen werden zurückgefahren. Mit diesem Haushaltsentwurf wird die Landesregierung die Mangelverwaltung in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit weiter verstärken.

Bild: v.l.n.r: K. Hotze, J. Voecklinghaus, K. Damm

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