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Bei der EURO 2024 gewinnt die Wirtschaft

Dorsten Artikel-Bild

Wirtschaft gewinnt bei der EURO 2024

IHK zum Start der Fußball-EM in 100 Tagen

Wenn morgen (6. März) in genau 100 Tagen der Anstoß für die EURO 2024 erfolgt, wird nicht nur Fußball gespielt. „Es wird auch konsumiert“, rechnet Dr. Jochen Grütters von der IHK Nord Westfalen mit spürbaren wirtschaftlichen Auswirkungen. Besonders von den vier in Gelsenkirchen stattfindenden Spielen werden Unternehmen in der Emscher-Lippe-Region und im Münsterland profitieren, ist sich der Leiter des IHK-Standorts Emscher-Lippe in Gelsenkirchen mit Blick auf mehrere Studien sicher. Entsprechend groß sei in der Wirtschaft die Vorfreude auf das Event.

Wie stark die EURO 2024 auf die Wirtschaft wirke, lasse sich aber nur schwer prognostizieren. „Das Konsumverhalten hängt auch von den Rahmenbedingungen ab“, sagt Grütters und wünscht sich „Wetter und Stimmung wie bei der Fußball-WM 2006. Das war schon herausragend“.

Doch unabhängig davon, ob es erneut ein „Sommermärchen“ gibt: Von solchen Events geht laut Studien eine hohe ökonomische Wirksamkeit aus. Nach einer 2020 veröffentlichten Untersuchung beträgt zum Beispiel der regionale Ertrag für Verzehr und Anreise in der Stadt Bremen bei einem Bundesligaspiel je Zuschauer rund 21 Euro. Der Kauf von Tickets und Fanartikeln bleibt bei der Berechnung unberücksichtigt. „Umgerechnet auf die vier EM-Spiele in der Veltins-Arena mit je 50.000 Besuchern wären das mehr als vier Millionen Euro“, überschlägt Grütters.

Dabei werde es aber nicht bleiben, so der IHK-Standortleiter weiter. Denn anders als bei Bundesligaspielen kämen viele EURO-2024-Besucher nicht als Tagesgäste, sondern blieben länger. Grütters stützt sich auf die Ergebnisse einer deutschlandweit durchgeführten Studie der Universität Mainz zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Danach betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer europäischer Besucher in Deutschland sechs Tage. Dabei gaben sie täglich inklusive Übernachtung rund 375 Euro aus, ohne Übernachtung immerhin noch 216 Euro. „Sie kaufen Lebensmittel, Bekleidung oder Souvenirs, gehen in Restaurants und Bars, besuchen Museen, Theater oder Freizeitparks, nutzen Taxis und Busse, übernachten in Hotels“, umreißt Grütters das Spektrum.

„Ziemlich sicher wird es zudem bei der EURO 2024 nicht bei den 200.000 Stadionbesuchern bleiben, die in die Region kommen“, erläutert Grütters weiter. Er erwartet zusätzlich mindestens rund 60.000 Gäste, die als Begleitung oder als Fußballfans ohne Ticket kommen, um die Stimmung vor Ort zu erleben. Das seien Erfahrungswerte anderer Großveranstaltungen. Wie viele es am Ende werden, hänge von den Spielpaarungen in der K.O.-Phase ab. „Bei einem denkbaren Achtelfinalspiel England gegen Niederlande kommen sicherlich deutlich mehr Menschen in die Region als bei einem Achtelfinale Slowenien gegen Österreich“, so Grütters.

So oder so: Die EURO 2024 werde zu einem Besuchermagneten in der Region werden, ist sich Grütters sicher. Dafür spreche auch die Spieldichte in Nordrhein-Westfalen. An den vier Austragungsorten – zusätzlich zu Gelsenkirchen sind dies Dortmund, Düsseldorf und Köln – finden zwischen dem 15. Juni und dem 10. Juli insgesamt 20 Spiele statt. Fünf der sechs in Gelsenkirchen spielenden Mannschaften haben ein zweites Vorrundenspiel in NRW. Zudem spielen mit Frankreich, der Schweiz und Türkei drei weitere zuschauerstarke Mannschaften in der Vorrunde jeweils zweimal in NRW. „Diese Konstellation lässt erwarten, dass viele Menschen nicht nur zu einem Spiel in unsere Region kommen, sondern längere Zeit hier verweilen“, so Grütters. Sein Fazit: „Unabhängig von den Ergebnissen auf dem Platz wird die regionale Wirtschaft ein Gewinner der EURO 2024 sein.“

Auf dem Bild: Dr. Jochen Grütters, IHK-Standortleiter Emscher-Lippe in Gelsenkirchen / Foto: IHK Nord Westfalen

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