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Band „Westfälische Kunststätten“ über Herz-Jesu-Kirche in Deuten

Dorsten Artikel-Bild
In der Schriftenreihe „Westfälische Kunststätten“ ist ein Band über die außergewöhnliche Herz-Jesu-Kirche in Dorsten erschienen. Die Broschüre wird am 5. Juli vorgestellt.

Dass die Herz-Jesu-Kirche in Deuten außergewöhnlich ist, wussten und fühlten die Deutener schon immer. Nun ist dem Gotteshaus Band 130 der Schriftenreihe „Westfälische Kunststätten“ gewidmet. Die Reihe wird vom Westfälischen Heimatbund in Verbindung mit der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur herausgegeben und von der NRW-Stiftung gefördert. Die Kunsthistorikerin Dr. Elisabeth Hemfort erläutert darin kundig, ausführlich und der Kirche erkennbar in Sympathie zugewandt Geschichte, Architektur und Ausgestaltung dieses Gebäudes.

Die Broschüre wird präsentiert am Freitag, 5. Juli, um 17.30 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche am Kirchweg in Deuten. Pfarrer Martin Peters, Bürgermeister Tobias Stockhoff und Sarah Pfeil, Referentin beim Westfälischen Heimatbund begrüßen die interessierten Gäste. Die Autorin Dr. Elisabeth Hemfort stellt ihr Werk in einem kurzen Vortrag vor. Anschließend wird ein Rundgang durch die Kirche angeboten.

Die Geschichte der Herz-Jesu-Kirche beginnt 1910 mit der Gründung eines Bauvereins, der 1920 eine erste „Barackenkirche“ aus Holz errichtet. Die Franziskaner aus Dorsten halten Gottesdienste ab. Kaplan Fortkamp, ab 1930 in Deuten, belebt den Bauverein wieder, um eine „richtige“ Kirche zu bauen. Das scheint bitter nötig. Die Broschüre zitiert den Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen („Der Löwe von Münster“), der 1936 bei einer Firmfeier in Deuten gesagt haben soll:

Was, das soll Eure Kirche sein? Das ist ein Holzstall. Ein Koddenschöppken! Da wohnt euer Vieh besser als der Herrgott! Ihr müsst bauen, und sogar bald!

Als Architekten konnte die Gemeinde den Architekten Dominikus Böhm gewinnen, einen der führenden katholischen Kirchbaumeister der Zeit und ein Künstler mit starkem Selbstbewusstsein. Böhm war kein Freund von „Prunkbauten“. Seine Kirche in ländlicher Bauweise fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Es war ihm wichtig, dabei den bis heute erhaltenen Eichenbestand auf dem Grundstück einzubeziehen. Auch das Innere und die Ausstattung sind eher schlicht gehalten. Am 13. August 1942 wurde die Kirche durch Bischof von Galen eingeweiht.

„Auch heute noch zeigen Architektur und Ausstattung der Herz-Jesu-Kirche ihre besonderen Stärken. Dass sie zur lokalen Identität beiträgt, zeigt auch das Gebäudeensemble, das um die Kirche entstanden ist. Mit der alten Grundschule, dem Kindergarten von 1974 und dem Pfarrheim von 1985 erscheint sie wie ein Mittelpunkt, wie eine gluckende Henne, die ihre Küken um sich versammelt“, schließt Autorin Dr. Elisabeth Hemfort ihr lesenswertes Porträt der Herz-Jesu-Kirche.

An einem Büchertisch können Sie das Heft Herz-Jesu-Kirche in Dorsten-Deuten (Heft 130) Vorort zum Preis von 4,60 Euro oder in der Geschäftsstelle des WHB erwerben.

Der Heimatverein Deuten e.V. und die Kirchengemeinde laden Sie nach der Vorstellung der Broschüre zu Getränken, Grillwürstchen und Brezeln ein.

Das Bild zeigt die Herz-Jesu-Kirche von Süden mit Blick auf den Eingang
Foto: Andreas Lechtape/WHB
Grafik: VIO desing & kommunikation, Petra Schneider

Westfaelische Kunststaetten Herz Jesu Kirche Dorsten Cover

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