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Tag der offenen Tür in der Gesamtschule Wulfen

Dorsten Artikel-Bild

Über ein volles Haus durfte sich der Leiter der Gesamtschule Wulfen, Hermann Twittenhoff, am Tag der offenen Tür freuen. „Mit den Besucherzahlen sind wir sehr zufrieden und auch darüber, dass wir unser breites Angebotsspektrum als Kulturschule der Stadt Dorsten einem interessierten Publikum präsentieren konnten. Unsere Schule ist dafür sehr gelobt worden“, sagte er weiter.

Die Besucher konnten viel über Lernkonzepte und Freizeitangebote, über Schulziele und die Alltagsumset­zung erfahren. Die kulturelle Ausprägung der Schule zeigte sich in den Präsentationen der Kreativklassen, durch Bläser- und Kulturklassen vertreten, sowie durch weitere Angebote aus Kulturschule und Schulkultur, wie beispielsweise das Fach „Darstellen und Gestalten“, das es an der Gesamtschule Wulfen gibt und das ab dem Jahrgang 7 als besonderes Wahlpflichtfach gewählt werden kann. Eine Anmeldung zum Kulturschwerpunkt ist unabhängig von Vorkenntnissen ab der 5. Klasse möglich.

Als erfolgreiche Neuerung wurde das Lernzeitenkonzept vorgestellt, das Kinder in besonderem Maß an selbstreguliertes Lernen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch heranführt und sie zu selbständig reflektierendem Lernen befähigt. Kinder sollen selbstverantwortlich lernen, sich in Absprache mit den Fachlehrern erreichbare Ziele setzen und später kritisch reflektieren können.

Das weitere Angebot des Tags der offenen Tür setzte sich aus der Präsentation der unterschiedlichen Fachbereiche und aus Beratungs- und Informations­ständen zusammen. In der Schulstraße, dem Aufenthalts- und Lernort vieler Schüler, wurden neben Kennenlern- und Mitmachangeboten in verschiedenen Unterrichtsfächern auch Kuchen sowie Getränke durch Schüler angeboten. Wie zeitgemäße Klassenräume heute aussehen, die für differenziertes selbständiges Lernen ausgestattet sind, und wie dort bestmöglich gelernt werden kann, wurde ebenfalls gezeigt. In den vorgelagerten Differenzierungsräumen können Klein­gruppen gesondert lernen und arbeiten. Hier wurden auch das dafür notwendige Differenzie­rungsmaterial sowie die Betreuung von Schülern mit Rechenschwäche oder Lese-Rechtschreib­schwäche vorgestellt. Die Strukturen der Klassenräume werden gemeinsam im Jahrgang besprochen (Classroommanagement) und bieten daher beste Voraussetzungen für Lernzeiten.

Ebenso konnte man sich über die Begabtenförderung informieren, die ­in verschiedenen Jahrgängen mit gezielt angelegten Projekten arbeitet und individuelle Förderung je nach den Talenten der Kinder ermöglicht. „Die Lehrkräfte der Gruppen Informatik und digitale Schule präsentierten sowohl das Pflichtfach Informatik der Klassen 5 und 6 als auch die ständig weiter­entwickelten Maßnahmen zur Medien­kom­petenz“, erklärte Barbara Bögl, Abteilungsleiterin der beiden Jahrgänge.

Informatik kann später auch ab Jahrgang 7 als Wahlpflichtfach und weiterführend in der Oberstufe gewählt werden. Zurzeit verfügt die GSW über drei gut ausgestattete Fachräume, Smartboards und einen umfänglichen Vorrat an ipads. Auf Interesse stieß ebenfalls die unterrichtete Sprachenvielfalt: Latein, Spanisch, Englisch und Französisch. Regelrecht Appetit machte der leckere Duft, der aus der Küche strömte. Hier backten in der neuen, modernen Großküche Lehrerinnen mit Schülern, die Hauswirt­schaft gewählt haben.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Natur­wissenschaften. In diesem Bereich kann die Gesamt­schule Wulfen auf viele überregionale Wettbewerbs­erfolge ihrer Schüler stolz sein. Und noch eine Besonderheit wurde vorgestellt: die Case Creole. Dieser Schülerladen wird als Schülerfirma von Kindern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf geleitet. „Inklusion ist bei uns seit mehr als 25 Jahren im Unterricht fest verankert“, so Hermann Twittenhoff.

Gerne beantworteten überall in der Gesamtschule alle Lehrkräfte Fragen und vermittelten somit authentisch den Geist, der in der Gesamtschule herrscht und wie eine erfolgreiche Schulkultur hier vor Ort gepflegt wird. „Wir haben sehr viele, intensive Beratungsgespräche geführt“, resümierten Hermann Twittenhoff, Barbara Bögl sowie Michael Andres, Leiter der Oberstufe (Jahrgänge EF, Q1 und Q2).

Die GSW zählt zu den ältesten Gesamtschulen in NRW. Sie ist ausgezeichnet als „Schule ohne Rassismus“, „Schule ohne Gewalt“, „Gesunde Schule“ und als „Vorbildliche Schule“. Schwerpunkte liegen neben dem „Gemeinsamen Unterricht“, auf der Hochbegabten-Förderung in Zusammenarbeit mit der Universität Münster. Die GSW ist überdies ausgezeichnete MINT-Schule mit naturwissenschaftlichem und technischem Schwerpunkt und ist Bundessieger des Jugend-Software-Preises. Sie nimmt zudem am Modellpro­gramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ teil. Dadurch werden viele kulturelle Angebote wie beispielsweise Theaterbesuche finanziell vom Land NRW unterstützt.

Gegen 13 Uhr verließen die letzten Besucher die Schule. Hermann Twittenhoff und sein Stellvertreter Markus Jakschik waren zufrieden.

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