Die Gesamtschule Wulfen hat in Kooperation mit dem bolivianischen Künstler Luis Vasquez Aliaga ein einzigartiges Kunstprojekt durchgeführt, das Schüler nicht nur in die Welt der Street Art eingeführt hat, sondern auch tiefe Einblicke in die Identität der indigenen Aymara-Volksgruppe bot. Das Projekt, das sowohl die Fachbereiche Spanisch und Kunst vereinte, fand großen Anklang bei Schülern und Lehrkräften.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Luis Vasquez Aliaga einen so engagierten Künstler für dieses Projekt gewinnen konnten“, sagte Hermann Twittenhoff, Schulleiter der Gesamtschule Wulfen. „Das Projekt hat den Schülern nicht nur kreative Impulse gegeben, sondern sie auch auf eine sehr persönliche und tiefgründige Reise in die Kultur und Geschichte der Anden und der Aymara geführt.“
Luis Vasquez Aliaga, der in El Alto, Bolivien, lebt und seit über zehn Jahren internationale Kunstprojekte mit Schülern durchführt, ist besonders für seine beeindruckenden Street-Art-Werke bekannt, bei denen er oft große Wände mit kraftvollen, kulturellen Motiven gestaltet. „Mein Ziel ist es, die Themen Heimat und Identität zu erforschen, immer im Kontext meiner eigenen indigenen Herkunft“, erklärte der Künstler in einem vorausgegangenen digitalen Treffen mit den Gesamtschülern aus Wulfen. Dabei ging er auch auf die Bedeutung seiner Wurzeln als Nachfahre der Aymara ein.
Die Idee zu diesem Kunstprojekt entstand auf Initiative von Ariane Schön, die den Künstler im Rahmen einer Veranstaltung für Kulturagenten kennenlernte. Sie fragte daraufhin die Spanischlehrerinnen der Kulturschule der Stadt Dorsten, Theresa Kück und ihre Kolleginnen, ob Interesse an einer Kooperation mit Luis Vasquez Aliaga bestünde.
„Das Thema Lateinamerika ist bereits Bestandteil des Spanischlehrplans der EF (11. Jahrgang), daher lag es nahe, das Projekt in einem fortgeführten Spanischkurs umzusetzen“, erklärte Theresa Kück, die zusammen mit ihren Kolleginnen das Projekt betreut. „Das erste digitale Treffen war sehr bereichernd. Die Schüler hatten die Gelegenheit, Fragen zu Luis’ Leben und seiner Kunst zu stellen, die sie zuvor im Unterricht vorbereitet hatten.“
Das Kunstprojekt fand seinen Höhepunkt, als mit der Unterstützung von Kunstlehrerin Tanja van der Schors eine Kunstaktion durchgeführt wurde, bei der Luis Vasquez Aliaga erneut digital zugeschaltet war, um den Schülern bei der Umsetzung ihrer eigenen Kunstwerke zu beraten und Fragen zu beantworten.
„Es war faszinierend zu sehen, wie die Schüler ihre eigenen kreativen Ideen entwickelt haben, inspiriert von Luis’ Vision und seiner Kunst“, fügte Theresa Kück hinzu. „Dieser Austausch war eine wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten, die nicht nur ihre künstlerischen Fähigkeiten erweitern konnten, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Themen Identität und kulturelle Vielfalt gewonnen haben.“
Das Projekt an der Gesamtschule Wulfen hat den Schülern somit nicht nur die Kunst und Kultur Lateinamerikas nähergebracht, sondern auch die Bedeutung kultureller Identität und Heimat im globalen Kontext thematisiert.
Die GSW in Kürze:
Die GSW zählt zu den ältesten Gesamtschulen in NRW. Die GSW ist ausgezeichnet als „Schule ohne Rassismus“, „Schule ohne Gewalt“, „Gesunde Schule“ und als „Vorbildliche Schule“. Schwerpunkte liegen auf dem „Gemeinsamen Unterricht“, der Hochbegabten Förderung in Zusammenarbeit mit der Universität Münster. Die GSW ist ausgezeichnete MINT-Schule mit naturwissenschaftlichem und technischem Schwerpunkt und ist Bundessieger des Jugend-Software-Preises. Sie nimmt am Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ teil und fördert die kulturelle Bildung. Zudem koordiniert die GSW die Bürger- und Schulbibliothek BiBi am See.
Bild: Mit der Unterstützung der Kunstlehrerin Tanja van der Schors findet die eigentliche Kunstaktion in der Gesamtschule Wulfen statt, zu der der bolivianische Künstler Luis Vasquez Aliaga digital zugeschaltet wurde, um Fragen zu beantworten und die Schüler zu beraten.