Ein Blick hinter die Kulissen der Dorstener Tafel: Kinderbürgermeister Mia und Elyas erleben am bislang heißesten Tag des Jahres ehrenamtliches Engagement hautnah
Einen Nachmittag lang tauschten Mia Henkel und Elyas Tiemann, die beiden Kinderbürgermeister der Stadt Dorsten, ihren Schulranzen gegen Kisten und Kartons – und durften bei der Dorstener Tafel ganz praktisch mit anpacken. Am bislang heißesten Tag des Jahres in der vergangenen Woche besuchten sie nach Schulschluss die Einrichtung, um sich ein eigenes Bild davon zu machen, wie dort Woche für Woche Lebensmittel für Menschen in schwierigen Lebenssituationen verteilt werden. Die sommerlichen Temperaturen hielten die beiden keineswegs ab – im Gegenteil: Mit Neugier, Energie und viel Herz gingen sie in die Begegnung mit dem Ehrenamt.
Begleitet wurden Mia und Elyas von Tim Skowronek, Mitarbeiter der Abteilung Jugendförderung im Amt für Familie und Jugend. Empfangen wurden sie von Herbert Rentmeister, dem Vorsitzenden der Dorstener Tafel, der den beiden engagierten jungen Gästen mit großer Offenheit die Arbeit der Einrichtung erklärte: von logistischen Abläufen über Lieferketten bis hin zu der Tatsache, dass das Angebot stark von saisonalen Schwankungen geprägt ist.
„Wir sind sehr beeindruckt, wie viel Arbeit hinter so einer Einrichtung steckt“, sagt Elyas.
Mia ergänzt: „Es war schön zu sehen, wie viele Menschen hier mithelfen, damit andere etwas zu essen haben. Ich hätte nie gedacht, dass das so viel Planung braucht.“
Nach dem Rundgang wurde es für die beiden Kinderbürgermeister ganz praktisch: Beim Sortieren und Beschriften von Obst und Gemüse packten sie eifrig mit an – auch wenn die ein oder andere Gemüsesorte Fragen aufwarf. Nicht immer war die Zuordnung auf den ersten Blick eindeutig – was aber für viele fröhliche Momente sorgte.
Herbert Rentmeister freut sich über das Interesse: „Dass Mia und Elyas sich ganz bewusst die Zeit genommen haben, unsere Arbeit kennenzulernen, freut uns sehr. Es zeigt, dass die nächste Generation hinschaut, fragt – und mitdenkt. Wir heißen sie jederzeit gern wieder willkommen.“
Die Idee für den Besuch entstand bereits im vergangenen November, als Mia und Elyas an einer öffentlichen Ratssitzung teilnahmen. Dort erlebten sie mit, wie sich der Stadtrat mehrheitlich für einen städtischen Zuschuss zur Unterstützung des laufenden Betriebs der Tafel aussprach. Diese Erfahrung weckte den Wunsch, die Menschen hinter der Tafel und ihre Arbeit kennenzulernen.
„Kinder und Jugendliche an gesellschaftliche Themen heranzuführen, gehört zu unserem Selbstverständnis in der Jugendförderung. Dass Mia und Elyas diesen Termin aktiv eingefordert haben, ist ein schönes Zeichen dafür, wie ernst sie ihr Amt nehmen. Sie wollten wissen, wie die Hilfe konkret funktioniert – und sie wollten mit anpacken. Genau so wächst Verantwortung“, sagt Eden Fähnrich-Winkel, Leiterin der Abteilung Jugendförderung.
Auch Bürgermeister Tobias Stockhoff lobt das Engagement: „Es beeindruckt mich sehr, mit wie viel Eigeninitiative unsere Kinderbürgermeister unterwegs sind. Wer in diesem Alter schon mit so viel Neugier und Empathie unterwegs ist, macht Mut für die Zukunft. Mein großer Dank gilt auch dem Team der Tafel, das diesen Besuch so herzlich ermöglicht hat.“
Die Dorstener Tafel versorgt aktuell rund 1.300 Menschen in knapp 500 Haushalten mit Lebensmitteln – darunter viele Familien mit Kindern. Möglich ist das nur dank des Einsatzes von über 70 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich mit großem Engagement Woche für Woche für andere einsetzen. Weitere Informationen zur Arbeit der Tafel finden sich unter www.dorstener-tafel.de.
Auf den Fotos: Zu Besuch in den Räumlichkeiten der Dorstener Tafel: Die beiden Kinderbürgermeister Mia Henkel und Elyas Tiemann. Quelle: Stadt Dorsten