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Foto-Ausstellung im Tisa-Archiv

Dorsten Artikel-Bild
Foto-Ausstellung im Tisa-Archiv zeigt Frauen aus der Ukraine, die im Krieg ihren eigenen „Krieg“ führen gegen eine Krebserkrankung: Starke Bilder von starken Frauen.

„Augenblick Chwila Moment“ heißt eine neue Ausstellung in den Räumlichkeiten der Tisa von der Schulenburg-Stiftung in Dorsten, die am Freitag, 25. August, eröffnet wird. Sie zeigt fotografische Arbeiten, die in der Ukraine in der Stadt Lwiw (im Westen der Ukraine, rund 70 km von der polnischen Grenze entfernt) entstanden sind. Die Fotos sind im historischen Teil von Lwiw, im armenischen Hof, aufgenommen worden. Man könnte meinen, dass die Stadt Lwiw ein sicherer Ort und ein Rückzugsgebiet sei, da sie im Westen der Ukraine liegt.  Das ist leider nicht der Fall, denn die gesamte Ukraine ist seit eineinhalb Jahren vom Krieg betroffen.  Der Kampf um die Freiheit und die Unabhängigkeit ist schwierig und verlustreich. In Lwiw gibt es viele Vertriebene, die Stadt wird beschossen, das heißt, jeden Moment kann eine Rakete ein Wohnhaus, ein Krankenhaus oder eine andere Einrichtung treffen.

Die Ausstellung zeigt ein Foto-Projekt, das ins Leben gerufen wurde aus Solidarität mit ukrainischen Frauen, die in Zeiten dieses Krieges ihren eigenen Krieg mit einer Krebserkrankung führen müssen. Initiiert wurde das Projekt gemeinsam von „Wir sind für uns da –  POLKI NRW e.V.“ in Zusammenarbeit mit dem polnischen Verein „Piękna strona miasta“ aus Bytom und der ukrainischen Organisation „Жити зараз“ (Ziti zaraz) aus Lwiw. Das Foto-Projekt ist mit dem Richeza-Preis des Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes NRW zur Unterstützung des aktiven Dialogs zwischen Nordrhein-Westfalen und Polen gemeinsam für die Ukraine ausgezeichnet worden.

Die Protagonistinnen dieser Bilder sind vom ukrainischen Fotografen Tara Atamaniv „in Szene“ gesetzt worden. In der Ausstellung begegnen den Betrachtern die ukrainischen Frauen in inszenierten Bildern, die sich paradoxerweise einer Sprache bedienen, die nichts mit der Brutalität des realen Lebens zu tun hat. Antike Göttinnen, vielleicht auch heilige Madonnen dienen als Vorbilder für die Motive, wir wissen es nicht genau. Die Protagonistinnen zwingen den Betrachter, nach oben zu schauen. Sie wollen einen Augenblick der Aufmerksamkeit gewinnen. Schau! Wir sind stark, wir sind bereit, jeden Krieg zu gewinnen!

Die Sprache dieser Bilder ist deutlich, voller Stolz und Stärke, eine Haltung, die Mut macht und Kraft in schweren Zeiten ausstrahlt. In den gegenüber gestellten Bildern sehen wir auch Passanten, die an den Frauen vorbeiziehen, eilen, vielleicht, um dem Krieg, den Sorgen zu entkommen. Damit werden die aktuelle Lage der Frauen und der gesamten ukrainischen Nation betont. Der Betrachter ist gezwungen zum Nachdenken, zum Innehalten, er empfindet tiefe Solidarität mit den Frauen.

Der Fotograf Tara Atamaniv hat ein Journalismus-Studium abgeschlossen, arbeitet für Zeitungen und TV-Sender sowie als Lehrer an der Fotoschule Lighthouse. www.atamaniv.com

Während der Ausstellung wird ein Video präsentiert, das das Foto-Shooting und die Entstehung der Bilder den Besuchern näherbringen soll.

Ausstellungseröffnung 25. August 2023 um 12 Uhr

Die Ausstellung im Tisa-Archiv (Fürst Leopold-Allee 65, unterhalb des Förderturms) ist zu sehen am Eröffnungstag, Freitag, 25. August, von 15 bis 18 Uhr.

Zur offiziellen Ausstellungseröffnung werden u. a. der Vizekonsul der Republik Polen in Köln, Herr Jan Korzymowski, der Bürgermeister der Stadt Dorsten, Herr Tobias Stockhoff, der Vorsitzende der Tisa-Stiftung, Herr Lambert Lütkenhorst, die stellvertretende Vorsitzende des Landesintegrations-rates NRW, Frau Hyun Ishdorj, erwartet.

Aus Lwiw werden Vertreterinnen des Vorstands des Vereins „Жити зараз“ (Ziti zaraz – sinngemäß „leben im jetzt“ zur Unterstützung erwachsene Krebspatientinnen) Frau Oksana Tsebrivska und Frau Tetiana Kliuchkovska, anreisen, die gleichzeitig ein aktiver Teil des Projekts sind.

Frau Joanna Elies, Vorsitzende des Vereins „Wir sind für uns da – POLKI NRW e.V.“ ist Dorstenerin.

Bis zum 24. September kann die Ausstellung dann zu folgenden Zeiten besucht werden:

Dienstag, Mittwoch und Freitag                10 bis 12 Uhr

Donnerstag                                                16 bis 18 Uhr

Sonntag                                                      11 bis 15 Uhr

Andere Besuchszeiten sind nach Vereinbarung möglich. Der Eintritt ist frei.

Ab 15 Uhr an diesem Tag und bis zum 24. September ist die Ausstellung dann für alle interessierten Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Die Bilder zeigen Motive der Ausstellung. Fotos: Tara Atamaniv

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