Entwicklungsgesellschaft Wulfen schließt Aufhebungsvereinbarung mit der Planer- und Investorengemeinschaft für den Wulfener Markt
Die Entwicklungsgesellschaft Wulfen und die Gewinnergemeinschaft des Wettbewerbs zur Neubebauung der Abrissfläche Wulfener Markt haben in der vergangenen Woche eine Aufhebungsvereinbarung unterzeichnet. Die Verkaufsverhandlungen über die Fläche werden nicht mehr fortgesetzt. Die aus dem Wettbewerb hervorgegangene Planung wird damit nicht durch die Gewinnergemeinschaft realisiert und eine Bebauung wird vermutlich länger auf sich warten lassen. Als Übergangslösung wird es eine stadtverträgliche und wirtschaftlich vertretbare Herrichtung der Fläche geben. Insbesondere soll in den nächsten Monaten ein Weg angelegt werden, der die Marktallee – hier insbesondere die Bushaltestelle – und den Dimker Weg als wichtige Rad- und Fußgängerroute mit dem Wulfener Markt verbindet.
Viele Jahre war unklar, was aus der langsam verfallenden Ladenzeile wird. Die Entwicklungsgesellschaft Wulfen (EW) hat die Immobilie schließlich erworben und abreißen lassen. Für die Folgenutzung wurde 2022 mit Förderung des Landes ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb ausgelobt, bei dem sich Planer- und Investorengemeinschaften bewerben konnten. Der Stadt war es dabei wichtig, dass nicht nur ein städtebauliches Konzept entwickelt wird, sondern auch ein Investor mit im Boot ist, der es baulich umsetzt. Gewonnen hat seinerzeit ein Zusammenschluss des Dorstener Investors T5 mit dem Architekturbüro Schmidtplanung für die Bebauung und der Planergruppe aus Essen für die Freiraumplanung.
In der Folgezeit haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dann deutlich verändert: Insbesondere der immense Anstieg der Baukosten seit 2021 und zugleich der Zinsen auf Baukredite machten die Umsetzung der Planung unwirtschaftlich, so dass die Gewinnergemeinschaft bereits Ende 2023 mitteilte, zunächst nur einen Teil des Vorhabens – eine Erweiterung des bestehenden Hauptgebäudes im Prisma-Einkaufs-Park – umsetzen zu wollen.
In den weiteren Verhandlungen hat sich dennoch auch für diesen Erweiterungsbau leider keine wirtschaftliche Perspektive ergeben. Die EW und die Gewinnergemeinschaft haben sich deshalb nun einvernehmlich darauf verständigt, die Verhandlungen zum Grundstücksverkauf nicht mehr fortzusetzen.
Holger Lohse, Technischer Beigeordneter und Geschäftsführer der EW: „Ich bedauere es einerseits sehr, dass das Konzept der Gewinnergemeinschaft nicht realisiert wird. Wir haben intensiv über eine teilweise Umsetzung in zwei Bauabschnitten verhandelt und alle Beteiligten sind dabei auch weit aufeinander zugegangen. Trotzdem war es nicht möglich, das Konzept zu den aktuellen Marktbedingungen wirtschaftlich zu realisieren. Ich bin aber zugleich froh, dass wir in dieser Frage nun einvernehmlich Klarheit erzielt haben. Damit ist der Weg frei, die Suche nach Investoren und möglichen Folgenutzungen an dieser Schnittstelle zwischen Alt-Wulfen und Barkenberg neu zu denken.“ Aktuell steht die Stadt mit möglichen Investoren in Gesprächen.